Eine elektrostatische Aufladung beziehungsweise die darauf folgende Entladung, im Englischen electrostatic discharge und kurz ESD genannt, entsteht meist durch einen Übergang von Elektronen durch Reibung, so dass eine zunehmend größere elektrische Potenzialdifferenz entsteht. Ein typischer Fall ist zum Beispiel das Gehen mit Schuhen mit Kunststoffsohlen über einen Teppich oder Boden aus Kunststoff-Material, auch durch die Reibung von Kleidungsstücken an anderen Textilien kann eine Aufladung entstehen.

Wird nun etwa ein Bauteil aus Metall oder eine elektronische Komponente eines Computers berührt, so kommt es durch die Spannungsdifferenz im Bereich von etwa 30000 Volt zu einer plötzlichen Entladung. Zwar ist dies für Menschen in der Regel nicht gefährlich und hat außer einem kurzen Schmerz und Schrecken keine Auswirkungen, kann aber ausreichen, um etwa PC-Komponenten und andere elektronische Bauteile zu zerstören beziehungsweise unbrauchbar zu machen. Auch wenn diese zunächst noch funktionieren, so kann es in der Folge zu einem Ausfall kommen.

Verhindert kann eine solche Aufladung werden, indem eine elektrisch leitfähige Verbindung geschaffen wird und so kein Potenzialunterschied entstehen kann. An Arbeitsplätzen, an denen etwa mit Festplatten und Platinen mit elektronischen Bauteilen hantiert wird, geschieht dies oft durch ein über ein Kabel und eine Klemme geerdetes Armband (Antistatik-Band). Auch im privaten Bereich wird zumindest das kurze Berühren eines Metallteils zwecks Abbau einer eventuellen Aufladung empfohlen, bevor solche Arbeiten durchgeführt werden.

Eine umfassendere Möglichkeit zum Schutz vor ESD sind elektrisch leitfähige und geerdete Arbeits-Oberflächen, Schuhe und spezielle ESD-Schutzkleidung. Ebenso sollten Bauteile der Computertechnik stets in metallbedampften Folien geliefert oder mit sonstigen geeigneten Füllstoffen geschützt werden.