Es gibt immer wieder neue Würmer, Viren und dergleichen, die einzelne Computer sowie in der Summe weltweite Netzwerke befallen, ohne dass die jeweiligen Benutzer auch nur etwas vom Fremdzugriff ahnen. Obwohl es oft sehr konkrete Warnungen vor neuen Gefahren im Umgang mit dem Internet gibt, werden diese jedoch längst nicht immer ernst genommen.
Zur Zeit grassieren Meldungen über ein durchaus ernst zu nehmendes Virus. Sein Name lautet „Clampi“ und ist in der Lage, Schäden in ungeahnten Dimensionen anzurichten. Dieses Virus wird durch Fachleute als äußerst gefährlich eingestuft. Der Trojaner ist deswegen so unberechenbar, weil er sich rasend schnell auf mehreren Tausend Websites verbreitet.
Laut Computer-Spezialisten kann „Clampi“ derzeit auf etwa 4500 Seiten von Banken, Kreditkartenanbietern, Versicherungen, Online-Shops u.ä. zugreifen. Alles sind besonders geschützte Websites, die überaus sensible Daten ihrer Benutzer speichern. Experten befürchten, dass „Clampi“ schon auf bis zu einer Million PCs weltweit zugegriffen hat. Der Trojaner sammelt unbemerkt von Betreibern und Nutzern der Internetseiten alles, was einem Hacker nützlich sein kann – Passwörter, Kreditkartennummern, PINs. Behilflich sind diesem neuen, besonders gefährlichen Trojaner leider immer wieder auftretende Lücken im Sicherheitssystem von Windows.
Der Forschungsleiter der Sicherheitsfirma SecureWorks Joe Stewart sagte dem Magazin „Computerworld“ zu Folge: „Eine derart professionelle Malware wie ´Clampi´ ist mir noch nicht unter die Augen gekommen“.
Clampis Herkunft konnte bisher nicht ermittelt werden, weil er mit einem noch nicht da gewesenen Verschlüsselungssystem ausgestattet ist. So verwendet Clampi z.B. bei der Kontaktaufnahme zu Kontroll-Servern mehrere, nochmals in sich selbst verschlüsselte, Codierungen. Joe Stewart vermutet den Ursprung dieses äußerst gefährlichen Trojaners in osteuropäischen Ländern. Wahrscheinlich wurde „Clampi“ von nur einer Gruppe von Hackern ausgesandt, die sich mit seiner Hilfe persönlich bereichern wollen. Bei anderen Trojanern werden die erhaltenen Daten in der Regel weiter verkauft. Danach sieht es hier nicht aus.
Infizierte Computer werden momentan nicht unbedingt von Antivirenprogrammen wie avast! erkannt.
Man kann aber im Vorfeld das Risiko eines Befalls deutlich herabsetzen, indem man keine Email-Anhänge unbekannter Absender öffnet. Des Weiteren sollten Mails, die im Spamordner abgelegt sind, möglichst gar nicht erst gelesen werden. Außerdem gibt es immer wieder Sicherheitsupdates für Windows. Und schließlich sollte man nicht ohne aktualisierte Firewall im Internet surfen.